Epigenetik -Vererbung ist mehr als die Summe der Gene

Erstveröffentlichung: 01.09.2008
Autoren: Christina Beck

Zusammenfassung

Weniger Gebe als bislang angenommen“ – so lautete im Februar 2001 die Schlagzeile eines Nachrichtenmagazins, nachdem Wissenschaftler die vollständige Sequenzierung des menschlichen Genoms verkündet hatten. Der Artikel enthüllte, dass „entgegen den bisherigen Annahmen das menschliche Genom nicht aus 60.000 bis 100.000 Genen besteht, sondern lediglich etwa doppelt so viele Gene aufweist wie das Genom der kleinen Fruchtfliege Drosophila“. 13.000 Gene haben die repetitiven Elementen (sich wiederholende Buchstabenfolgen). Ein Großteil dieser Sequenzabschnitte sind genetische Eindringlinge: Gene bzw. Genfragmente, die von Viren stammen und sich im Laufe der Evolution in unser Genom  eingeschlichen haben. Darüber hinaus haben die Wissenschaftler in den vergangenen Jahren festgestellt, dass manche DNA-Abschnitte auch für kleine RNAMoleküle kodieren, die regulatorische Aufgaben in der Zelle übernehmen.